Artikel mit dem Tag "Hilfe"
03. September 2018
Ich bin ein Kind Europas. Meine Schulzeit war von einer Aufbruchsstimmung gekennzeichnet, die im Beitritt Österreichs zur Europäischen Union ihren Höhepunkt fand. Plötzlich waren wir alle EuropäerInnen. Uns mochten die Sprachen trennen, aber die Ideale vereinen. Wir verstanden uns als Teil eines größeren Ganzen, das die Werte der Aufklärung ins 21. Jahrhundert zu bringen versprach. Wir sonnten uns in der Gewissheit, dem Rest der Welt moralisch ein Stück voraus zu sein...
05. Mai 2018
Wieder wird nur auf die mediale Wirkung geachtet, statt das Problem an der Wurzel zu packen. Das Alkoholverbot am Wiener Praterstern ist das aktuellste Beispiel fragwürdigen Intellekts. Denn durch das Verbot wird höchstens eine Verschiebung der Konfliktherde bewirkt. Gemäß des Glaubenssatzes: Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber so einfach ist es nicht.
14. April 2018
Bisher habe ich die These vertreten, dass der Bildung im politischen Diskurs nicht jene Aufmerksamkeit und Wichtigkeit zuteil wird, die ihr eigentlich zustünde. Wo ist der Aufschrei in der Gesellschaft, wenn die Mittel für Integration in der Bildung ab 2019 halbiert werden? Denken wir tatsächlich so kurzfristig, dass das Langzeitziel „Bildung“ auf die lange Bank geschoben wird? Dafür mag es mehrere Gründe geben.
14. März 2018
Wer ein Kind hat, kann das gut nachvollziehen. Man überlegt, welche Haltungen vermittelt und welche Regeln aufgestellt werden sollen. Für uns war stets klar, dass wir unserer Tochter ein Gefühl für die Relationen im Leben mitgeben wollen. Das beginnt damit, die Augen auf der Straße offen zu halten. Vor ein paar Tagen demonstrierte das meine Frau unserer Tochter auf eine eindrucksvolle Weise.
21. Oktober 2017
In der Kindererziehung arbeiten wir oft mit Bildern, um das Verständnis für komplexe Sachverhalte zu schulen. Ich bemühe auch manchmal sehr bildliche Metaphern, um meinen Argumenten Nachdruck zu verleihen. Bei der Erziehung meiner Tochter ist das oft hilfreich. Aber es gibt Momente, in denen wir Erwachsene Bilder brauchen, um zu verstehen. Vor ein paar Tagen habe ich die World Press Photo-Ausstellung besucht und diese nachdenklich verlassen.
12. Oktober 2017
Vorgestern waren wir schick essen. Zwar etwas später als geplant, weil unsere Tochter nicht schlafen wollte, aber dann doch. Es ist schön, jemanden an seiner Seite zu haben, der ebenso sozial veranlagt ist und gelegentlich die eigene Welt gerade rückt. Denn auf dem Weg nachhause hat mir meine Frau unsere gesellschaftliche Verantwortung vor Augen geführt. Gerade in Zeiten wie diesen, ist das vielleicht wichtiger denn je.