Dienstleistung durch Automaten?

Dienstleistung
Quelle: https://pixabay.com/de/ball-kugel-rund-abnehmer-kunde-563965/ 24.03.2018

Wir leben doch in der sogenannten Dienstleistungsgesellschaft, oder? In dieser bieten Menschen Dienstleistungen an, die mal mehr und mal weniger gebraucht werden. Als NutzerIn zahlt man beim Erhalt dieser Leistung. Allerdings bin ich sicher nicht der Einzige, der sich daran stört, dass diese vermehrt von Automaten geleistet werden und wir diese im Zweifelsfall sogar noch bedienen dürfen. Handelt es sich dann überhaupt noch um eine externe Leistung?

Die Definition

Eine Dienstleistung liegt dann vor, wenn ein immaterielles Gut infolge einer entgeltlichen Tätigkeit entsteht. Wer oder was diese Tätigkeit ausübt, ist a priori unerheblich. Aber vermutlich geht es mir wie vielen anderen Menschen, wenn mir die Einsicht fehlt, dafür ebenso viel zu zahlen, als ob eine Person hinter dieser Leistung stünde.

Die Realität

Bankomat-Zeichnung
Quelle: https://pixabay.com/de/bankomat-geld-finanzen-1832321/ 24.03.2018

Bahntickets, das Einchecken am Flughafen, der Geldautomat in der Bank, die Selbstbedienungskasse im Supermarkt um die Ecke, die Urlaubsbuchung, der Bankomat oder andere Response-Systeme, die mir ad hoc nicht eingefallen sind, wären gute Beispiele dieses Umstands. Die persönliche Betreuung ist längst ein Relikt des letzten Jahrtausends geworden. Firmen geben Unsummen für ihr Marketing aus und wollen sich stärker als die Konkurrenz positionieren.

Aber wie wäre es mit der persönlichen Betreuung als Marketing-Strategie? Diese wird völlig vergessen. Dabei geht es, zumindest aus meiner Sicht, gar nicht um das Marketing selbst. Wer sich um mich „kümmert“, hat mich als dauerhaften Kunden gewonnen. Ich ärgere mich, wenn ein Gerät die angesprochene Leistung für mich erbringen soll und nicht funktioniert. Für diesen nicht vorhandenen Dienst zu zahlen, entzieht sich meiner Logik.

Wenn Leistung, dann Steuer

Diesen Aspekt finde ich in der gegenständlichen Debatte besonders Interessant. Letztlich zahlen nur natürliche und juristische Personen Steuern. Gerade im letzten Wahlkampf zur Nationalratswahl wurde die Maschinensteuer oft thematisiert. Tätigkeiten durch Maschinen ersetzen zu lassen, ist steuerschonend, zumal keine Lohnnebenkosten oder Ähnliches anfallen. Die erbrachte Leistung unterliegt „nur“ der Mehrwertsteuer.

Banknoten
Quellehttps://pixabay.com/de/zählen-euro-banknoten-geschäft-3125587/ 24.03.2018

Wäre dann nicht eine „Maschinensteuer“ zur Erhaltung unseres Wohlstandes folgerichtig? Denn wir nehmen eine Dienstleistung in Anspruch, die von einer Maschine geleistet wird und springen sogar ein, liegt ein Funktionsdefizit vor. Trotzdem treten wir Steuern und Kosten für diese Inanspruchnahme der Leistung ab. Da wäre es ein interessantes Modell, dass auch für die Erbringung dieser durch Maschinen ein Beitrag für die Allgemeinheit anfällt. Die Diskussion ist eröffnet …