Der Umstieg ist kinderleicht

Interactive Panel von Promethean
© Axel Zahlut - Interactive Panel von Promethean

Die Schule 4.0 benötigt Hilfsmittel. Sie sollten den Unterricht für die SchülerInnen interessant gestalten und die LehrerInnen nicht einschüchtern. Alle digitalen Hilfsmittel, die den pädagogischen Prozess unterstützen, werden unter dem Begriff Schule 4.0 zusammengefasst. Das Gerät in unserer Hosentasche, das Smartphone, wird dabei unterschätzt. Doch die Logik des Smartphones wird jetzt auf den Nachfolger der Grüntafel übertragen.

Einfach und zuverlässig

interactive Panel im Zentrum der Schule 4.0
© Axel Zahlut - Interactive Panel im Zentrum der Schule 4.0

Auf der diesjährigen Interpädagogica in Salzburg habe ich mich wieder einmal auf die Suche nach der Schule 4.0 begeben. Digitale Hilfsmittel, die dem pädagogischen Prozess dienen, müssen in ihrer Anwendung zuverlässig und einfach sein. Bei den interaktiven Tafeln war das bisher nicht immer der Fall. Zwar war ihre Bedienung grundsätzlich einfach, ich musste aber zunächst als Anwender ihre Logik verstehen. 

Berührungsängste
© Axel Zahlut - LehrerInnen verlieren Berührungsängste

Mit der neuen Generation interaktiver Tafeln, den sogenannten „Interactive Panels“ von Promethean, wurde auch die letzte Hürde überwunden. Diese Geräte haben einen Android-Computer eingebaut und funktionieren nach exakt der gleichen Logik, wie handelsübliche Smartphones. Eigentlich sind diese Interactive Panels überdimensionale Handys oder Tablets. Sogar die Menüstruktur ist mit der dieser Geräte ident.

Voraussetzung: Bereitschaft

Bereitschaft als Voraussetzung
© Axel Zahlut - Bereitschaft als Voraussetzung

Um diese Geräte im Unterricht einzusetzen, wurden auch die letzten Hürden abgebaut. Wie ein Android Smartphone oder Tablet verwendet wird, dürfte den meisten Lehrkräften bekannt sein. Die einzige Systemvoraussetzung zur Verwendung in der Klasse ist eine Steckdose. Vorbei sind die Zeiten, als diese Tafeln noch mit einem Laptop verbunden werden mussten. Das jeweilige Betriebssystem musste immer am aktuellsten Stand gehalten werden.

Robotics
© Axel Zahlut - Robotics

In Kombination mit einem hoffentlich funktionierenden W-LAN-Netzwerk (laut einer Erhebung des Ministeriums in 75 Prozent der Schulen vorhanden; Anm.) bilden diese neuen Tafeln den Mittelpunkt der Schule 4.0. Entsprechende OER (= Open Educational Resources, Anm.) können auf diversen Websites gratis bezogen werden. Hierfür bietet das European Schoolnet einige Portale wie LRE oder Scientix an. Aber auch die interaktiven Simulationen der Universität von Colorado sind in diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen. 

Nichts spricht gegen einen Umstieg

Beratung einer Lehrkraft
© Axel Zahlut - Beratung einer Lehrkraft

Auf der Interpädagogica in Salzburg, Österreichs größter Bildungsmesse, wurden am Stand der Firma projektor.at die jeweiligen Display-Größen ausgestellt. Grundsätzlich kann zwischen drei verschiedenen Größen gewählt werden. 65, 75 und 86 Zoll. Multitouch funktioniert nicht wie bisher über einen Lichtschranken, der am Rand des Displays ein Infrarotgitter vorlagert, sondern über eine physische Brechung selbigen Gitters auf der Bildschirmscheibe selbst. Das bedeutet, dass tatsächlich gedrückt werden muss, um einen Befehl auszuführen.

Nichts spricht gegen einen Umstieg
© Axel Zahlut - Nichts spricht gegen einen Umstieg

Beim Lichtschranken-System ist es theoretisch ausreichend, das Display nicht zu berühren, solange der Lichtschranken passiert wird. In der Praxis ist der Unterschied gerade in Volksschulen entscheidend. Denn wenn geschrieben wird, entsteht keine Verzögerung mehr. Die SchülerInnen sehen das Resultat ihres Schreibprozesses in Echtzeit. Gerade bei älteren Systemen war oft eine Verzögerung um einige Zentimeter zu beobachten, die keinem Kind dieses Alters verständlich gemacht werden kann. Im Alltag bedeuten diese Dinge: Das System funktioniert, ist stabil, benötigt keine technischen Grundvoraussetzungen, generiert einen pädagogischen Mehrwert und besitzt die Anwendungslogik eines Smartphones.

Projektor.at
© Axel Zahlut - Projektor.at

Wenn ich meine elf Monate alte Tochter beobachte, wie sie manchmal mit dem Smartphone ihrer Eltern spielt, obwohl es außerhalb ihrer Reichweite liegen sollte, und damit umgeht, ist die Anwendung dieser Produkte so niederschwellig, dass wir tatsächlich in die Breite kommen könnten. Denn auch preislich sind derartige Lösungen nur minimal kostenintensiver als die traditionelle Grüntafel mit einem Wasserhahn. Auch das Topmodell ist mittlerweile günstiger als noch vor einiger Zeit. Lagen vergleichbare Lösungen bisher noch bei 30.000 Euro, sind es heute knapp über sieben - Tendenz fallend.

Der Inhalt entscheidet

Themenheft von Areeka
© Axel Zahlut - Themenheft von Areeka

Wichtig bleibt, was im Unterricht vermittelt und welcher Stoff gelehrt wird. Kompetenzen werden nur durch entsprechende Inhalte näher gebracht. Und die ausgereifteste Technik erzielt nur dann einen pädagogischen Mehrwert, wenn entsprechende Inhalte transportiert werden. Auf der Interpädagogica hat das eine Firma besonders gelebt. Die Firma projektor.at vereinte auf 100 m2 mehrere AnbieterInnen verschiedener Services, wie Playmit, das DaVinciLab, den iKON-Verlag, die BBG oder Areeka.

Herzlich Willkommen auf der Interpädagogica
© Axel Zahlut

Das Ziel ist, interessanten Content mit technisch ausgereiften Lösungen zum Leben zu erwecken. Mir gefallen Firmen, die diesen Zusammenhang verstehen und projektor.at hat die Zeichen der Zeit erkannt. Denn die meisten Pädagoginnen und Pädagogen interessieren sich für effektive Strategien der Lehrstoff-Vermittlung. Erst, wenn die Schnittstelle aus Technologie und Inhalt reibungslos funktioniert, besteht die Chance, mit digitalen Initiativen in die Breite zu kommen. Der Erfolg der Initiative Schule 4.0 ist davon abhängig, ob an dieser Schnittstelle viel Energie verloren geht …

In Kooperation mit projektor.at