Reizthema Herbstferien!

Herbst-Steg
Quelle: https://pixabay.com/de/schwarz-weiß-monochrom-steg-see-2082454/ 19.4.2017

Dieses Thema wurde bereits in meiner Schulzeit heftig diskutiert. An der Frage, ob Herbstferien verpflichtend eingeführt werden sollen, scheiden sich heute kaum noch Geister. In Zeiten einer permanenten Reizüberflutung der SchülerInnen und dem steigenden Leistungsdruck in der Schule, ist gerade der Herbst eine sehr intensive Zeit. Schularbeiten, Tests und die Erarbeitung neuer Stoffgebiete werden vor Weihnachten in einer besonderen Dichte komprimiert. Herbstferien als ein Fixpunkt im Schuljahr wären also sinnvoll, oder? Viel interessanter ist, was mit der übrigen Ferienzeit und den Schulautonomen Tagen passiert.

Ein alter Vorschlag der Familienministerin

Der aktuelle Vorschlag der Familienministerin Sophie Karmasin sieht vor, dass Herbstferien verpflichtend zwischen dem 26. Oktober und dem 2. November eingeführt würden. Im Gegenzug sollen die schulautonomen Tage von fünf (vier bei Pflichtschulen) auf zwei Tage (einen bei Pflichtschulen) reduziert werden.

Bei ihrer Pressekonferenz meinte die Familienministerin, dass dieser Vorschlag der ÖVP das Resultat monatelanger Verhandlungen wäre. So recht fehlt mir in diesem Zusammenhang der Glaube, nachdem diese Forderung eine alte ist und beinahe jedes Jahr in der einen oder anderen Form diskutiert wird.

Die Ferienzeit soll gleich bleiben

Die Summe der Ferienzeit soll nach diesem Vorschlag gleich bleiben. Besonders interessant finde ich, dass die neun Wochen Sommerferien unangetastet bleiben und lediglich die schulautonomen Tage für diese Maßnahme „geopfert“ würden. Doch wie wäre es, wenn eine Woche Sommerferien zugunsten der Herbstferien gestrichen würde und die schulautonomen Tage den Schulen dennoch zur Verfügung blieben? Damit könnte auf individuelle Herausforderungen am jeweiligen Standort besser reagiert werden.

Fazit: Schulautonomie nicht untergraben!

Mütze zur Graduierung
Quelle: https://pixabay.com/de/graduierung-blättern-kappe-2148715/ 19.04.2017

Wenn für diesen Vorschlag die schulautonomen Tage geopfert würden, wäre das für die geplante Schulautonomie kontraproduktiv. Der Schule zunächst mehr Möglichkeiten der individuellen Gestaltung zu geben, um sie danach wieder an anderer Stelle zu beschneiden, wäre ein Schildbürgerstreich besonderer Güte. Die pädagogische Notwendigkeit von Herbstferien ist beinahe unbestritten. Die Umsetzung ist wieder einmal eine Stilblüte der österreichischen Innenpolitik …