Das Future Classroom Lab in den Räumlichkeiten des European Schoolnets in Brüssel wirkt in den europäischen Mitgliedsstaaten nach. Vielerorts wird die pädagogische Idee der sechs Lernzonen länderspezifisch umgesetzt. Persönlich finde ich spannend, dass langjährige WegbegleiterInnen von mir von dem pädagogischen Konzept gleichermaßen überzeugt sind, wie ich und die Idee des FCLs in die Breite tragen. Vor Kurzem besuchten auch VertreterInnen der Pädagogischen Hochschule Wien die portugiesische Version des Future Classroom Labs und dabei lernten sie einen hochprofilierten Wegbegleiter von mir kennen …
Europäische Bildungsprojekte und ihre Wirkung
Der Initiator des Future Classroom Labs in Portugal ist Carlos Cunha. Wenn es einen Beleg für den Erfolg europäischer Bildungsprojekte gibt, er verkörpert ihn. Zum ersten Mal lief mir dieser kleine, ruhige Mann im Jahr 2010 bei einem Abendessen im Rahmen des SPICE-Projekts in Brüssel über den Weg. Scientix stand damals noch in den Kinderschuhen und ein anderes, für das FCL wegweisendes Projekt scharrte in den Startlöchern - iTEC (Innovative Technologies for an Engaging Classroom).
Diese Projekte prägten den europäischen Bildungssektor wie kaum eine andere Initiative und Carlos Cunha wuchs mit diesen Projekten von einem guten Lehrer zu dem Experten für neue Lehrmethoden in Portugal mit. Im Rahmen von InGenious 2013 kreuzten sich unsere Wege wieder und ich spürte, wie bei fast allen Beteiligten in diesen Projekten, dass Veränderungen gewünscht sind und kurz bevorstanden.
Das FCL richtig verstanden
Im Rahmen des eben schon erwähnten iTEC-Projekts wurden pädagogische Szenarien und Lerngeschichten entwickelt, die eine neue Interaktion im Klassenzimmer zwischen der Lehrkraft, den SchülerInnen und dem Lernstoff erdachten. Aus ihnen entstand die Idee des Future Classroom Labs - Anfang 2011 während eines Abendessens in Bristol. Man muss diesen Zusammenhang verstehen, denn es geht nicht um eine technische Lernumgebung, sondern um eine revolutionäre Pädagogik.
Die pädagogische Interaktion wird in sechs Prozesse aufgelöst und gibt den SchülerInnen wieder die zentrale Rolle im Prozess zurück. In Österreich springen wir schrittweise auf diesen Zug auf, was der Besuch der Delegation der PH Wien in Setubal bei Lissabon unterstreicht. Wenn die Idee des FCLs richtig umgesetzt wird - und die Voraussetzungen dafür sind in Österreich gegeben - schlägt diese Idee auch Wellen bis hierher.
Fazit: Der pädagogische Prozess!
Das Future Classroom Lab ist ein pädagogischer Prozess, kein technischer oder philosophischer. Nicht abstrakt, sondern operativ - eine Reduktion im positiven Sinne. Althergeholte Konzepte der traditionellen Schule haben hier nichts verloren. Deswegen ist es für Technologieunternehmen so interessant, Teil des Weges innovativer Lehrmethoden zu werden, weil deren Technologie richtig verstanden und punktuell eingesetzt wird. Der/die SchülerIn steht im Zentrum der pädagogischen Interaktion. Es handelt sich also um einen unverfälschten SchülerInnen-zentrierten Unterricht …