Was für eine Ironie! Diesen Artikel habe ich im Notizbuch, das mir meine Frau schenkte, konzipiert. Es war ein heftig diskutiertes Thema 2016: Was genau sind digitale Kompetenzen und was bedeutet digitales Arbeiten eigentlich? Klar ist, dass sich der Arbeitsmarkt durch die Digitalisierung verändert hat. Klar ist auch, dass wir alle unsere Art des Arbeitens verändert haben. Was kann ich aus meiner persönlichen Blogger-Erfahrung berichten? Wie halte ich es mit der digitalen Balance?
Kompetenzen dienen vor allem der Kommunikation
Bevor wir versuchen, digitale Kompetenzen zu definieren, sollte uns bewusst sein, wozu derartige Kompetenzen im Allgemeinen dienen. Es geht vor allem darum, sich einen individuellen Startvorteil zu erarbeiten. Spätestens seit der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg, ist es entscheidend, Informationen auslesen zu können, sie zu sammeln und gezielt einzusetzen. Kurzum: Es geht darum, erfolgreich zu kommunizieren.
Blogger kommunizieren
Wir Blogger kommunizieren. Wir geben Informationen, die wir sammeln, lesenswert weiter. Daher ist die Kompetenz des Information-Auslesens, Sammelns und der Weiterverarbeitung für uns eine Kernkompetenz. Ich persönlich lese sehr viel und versuche, die mir vorliegenden Informationen einem Schwamm gleich aufzusaugen. Dass ich Ideen zu Beiträgen ganz altmodisch mit einem Tintenfüller in einem Notizbuch festhalte, ist eine persönliche Vorliebe von mir. Die gesammelten Informationen werden anschließend elektronisch verarbeitet und an meine LeserInnen weitergegeben.
Digitale Veränderung
Der Einzug digitaler Medien hat uns verändert. Zu glauben, es läuft wie früher, ist töricht. Aber es geht bei Weitem nicht darum, Computer zu bedienen. Es geht darum, sie gekonnt einzusetzen. Es geht darum, die Schnittstellen der Kommunikation zu verstehen und welches Mittel schnellstmöglich seine Adressaten findet. Die digitale Kompetenz ist also das Verständnis der vorliegenden Potenziale. Und diese wurden durch die Digitalisierung erheblich erweitert. Der Schritt zur digitalen Kompetenz ist erst dann vollzogen, wenn der effektive Einsatz die bloße Anwendung ablöst.
Fazit: Individuelle Digitalisierung?
Die Digitalisierung ist vor allem ein individueller Prozess. Wir sammeln Kompetenzen und setzen diese ein, wenn wir es für richtig erachten. Ich liebe mein Notizbuch und halte meine Ideen darin fest. Doch ich arbeite digital. Meine Artikel schreibe ich mit meinem Laptop, meine Fotographien bearbeite ich digital und ich nutze die sozialen Medien zur Kommunikation. Diese Aspekte vom Schulalltag fernzuhalten, ist unverantwortlich. Denn wir bereiten unsere Jüngsten darauf vor, effektiv kommunizieren zu können. Eigentlich sollte man nicht mehr von der digitalen Kompetenz sprechen. Die Illusion, dass die digitale und analoge Kompetenz getrennt sind, ist nicht mehr aufrecht zu erhalten. Die Vermischung hat längst stattgefunden …