Wem die Produkte mit dem Apfel zu teuer sind, wird schnell eine Alternative im Android-Land finden. Die Bandbreite an Geräten ist hier schier unendlich. Das liegt daran, dass es sich im Gegensatz zu Apples iOS nicht um ein proprietäres System handelt. Im Gegenteil! Es ist bewusst offen auf eine Open-Source-Basis gestellt, womit es jede/r einsetzen und adaptieren kann. Aber dieses System hat auch seine Tücken und wenn wir unseren Kindern ein entsprechendes Gerät verpassen, sollten wir um ebendiese Bescheid wissen.
Android ist offen!
Die Android-Plattform ist für jede/n zugänglich und leicht adaptierbar. Es handelt sich um das kommerziell erfolgreichste Open-Source-Projekt. Google hat mit Android längst Apple als Marktführer abgelöst, weil es eben auch auf kostengünstigen Geräten integriert wurde. Das Element der Interaktivität und der Gestensteuerung durch die Benützung der Finger ist im gleichen Ausmaß wie beim Konkurrenten aus Cupertino gegeben. Durch seine Offenheit können auch spezifische Lernanwendungen leichter auf dieser Plattform integriert werden. Dieser Vorteil kann gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Android und Google Play!
Der zweite Aspekt ist jener der Datensouveränität. Google agiert als „Datenkrake“, denn diese Daten können in Geld umgewandelt werden. Durch die Erstellung persönlicher Profile (Anm. d. Red. Bewegungsprofil, Einkaufsgewohnheiten, Surfgewohnheiten, Musik- und Filmgeschmack, Art der sozialen Integration u. v. m.) kann spätestens mit Werbung Geld verdient werden. Ich persönlich verwende beim Surfen „Ghostery“ in meinem Browser.
Dieses Service blockt alle ungeliebten „Mitleser“ beim Besuch von Websites weg. Google ist mit seinen Services stets dabei. Über den Google Play Store werden bei jedem Kauf, jeder Aktualisierung, jeder Synchronisierung und bei jedem Besuch eine Vielzahl an persönlichen Daten von Google angezapft. Das ist aber kein Grund, diese Geräte nicht zu kaufen - verstehen Sie mich nicht falsch. Man sollte nur darüber Bescheid wissen.
Altes Thema Sicherheitsrisiko!
Bei fast jedem Login (Anm. d. Red. von meinem Computer) in mein eBanking warnt mich meine Bank vor beschädigter Android-Software. Weil dieses System offen ist, ist es eben auch offen für Malware. Kindern sollte daher früh ein verantwortungsvoller Umgang mit dieser Technologie beigebracht werden - unabhängig, welches Betriebssystem verwendet wird. Unbedachtes „Drauf-Los-Surfen“ ist also nicht drin.
Fazit: Mit Einschränkungen brauchbar!
Kann ich Googles Android für den Unterricht empfehlen? Ja! Die Anwender/-innen sollten nur um die Nachteile dieses Systems Bescheid wissen. Die „Datenkrake“ ist stets aktiv und das sollte bedacht werden. Etwaige Sicherheitslücken können durch die Abschaltung bestimmter Dienste und die Installation zusätzlicher Schutzmechanismen geschlossen werden. Der größte Vorteil von Android-Geräten liegt aber im Preis und in der Auswahl. Für beinahe jede Geldbörse ist etwas dabei. Damit sind diese Geräte sicherlich „mehrheitsfähiger“ als jene mit dem Apfel. Speziell eingedenk der laufenden Schulbuchaktion sind Tablets noch immer ein zusätzliches Unterrichtsmittel, das von den Eltern finanziert wird. Und solange kein System subventioniert wird, kommt es auf die individuelle Kaufentscheidung an. Für das Schulsystem ist die Pluralität der Systeme wichtig, damit die Schüler/-innen möglichst viele Systeme kennenlernen. Wenn ein bestimmtes System dann auch noch wesentlich günstiger ist, muss man fast dazu greifen …