In meiner Funktion als Generalsekretär von ENIS Austria bzw. als Education Blogger habe ich letzte Woche an zwei höchst interessanten Veranstaltungen teilgenommen. Zum Einen fand am 18. Oktober 2016 die eSkills-High-Level-Conference in Bratislava statt, zum Anderen die eLearning Experts Conference in Eisenstadt am 19. und 20. Oktober 2016. Es handelte sich um zwei Veranstaltungen, die das selbe Ziel verfolgen: Es geht darum, die kommende Generation besser digital auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Bewusstseinssteigerung für die Bedeutung digitaler Kompetenzen nimmt einen direkten Einfluss auf die Zukunft unserer Kinder. Doch waren die Teilnehmer/-innen beider Konferenzen sehr unterschiedlich. Während in Bratislava politische Vertreter/-innen, Schlüssel-Stakeholder, Industrievertreter/-innen und eSkills-Partner/-innen einander die Hände schüttelten, nahmen in Eisenstadt vor allem Schulen teil.
Bewusstseinssteigerung für digitale Kompetenzen!
Seit dem Jahr 2010 findet die eSkills-Kampagne unter verschiedenen Namen statt. Das Ziel war von Anfang an, Stakeholder, vor allem aus der Wirtschaft, dazu anzuhalten, die Bedeutung digitaler Kompetenzen durch verschiedene Kommunikationskampagnen hervorzuheben. Seit dem Jahr 2010 ist ENIS Austria ein Aktivposten während dieser Kampagne. Europaweit ist der Erfolg durchaus messbar. Während man 2010 noch davon ausging, dass im Jahr 2014 900.000 Arbeitsplätze im Bereich der Informationstechnologie fehlen, sind es zum heutigen Zeitpunkt „nur“ noch 400.000. Zwar muss noch ein langer Weg beschritten werden, der erste Schritt ist dennoch getan.
Die Geschichte der eLearningConference (heute eLearningExpertsConference) geht doch erheblich weiter zurück. Ich selbst nehme seit dem Jahr 2009 an dieser Konferenz teil und in den vergangenen Jahren habe ich die gleichen Teilnehmer/-innen angetroffen. Zum ersten Mal seit langer Zeit waren dieses Jahr neue Vertreter/-innen dabei. Gerade die Implementierung der eEducation-Strategie wirkte als Magnet. Auch das Ziel der eLearningConference war stets, digitale Bildungsinhalte in den Schulalltag zu integrieren. Die anwesenden Schulen bewiesen das über die letzten Jahre auf beeindruckende Weise.
Expertenschulen als Ausdruck des Fortschritts!
Ein besonderer Gast der eLearningConference war dieses Jahr Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Was sie präsentiert bekam, hinterließ Eindruck. Jene Schulen, die bisher verdienstvoll Teil von eLearning-Netzwerken waren, erhielten Experten-Status im Sinne der eEducation-Strategie. In Kombination mit der vorgestellten Bildungsreform, welche gerade die Autonomie der Schulen stärken soll, ist die eEducation-Strategie besonders wirkungsvoll. Unter den neu gekürten Expertenschulen finden sich logischerweise auch ENIS-Schulen, wie zum Beispiel das BG Klosterneuburg, die SchiHAK Schladming oder die Tourismusschule Bad Hofgastein als prominenteste Beispiele. Darüber hinaus wurden verschiedene Workshops angeboten, darunter jener unter der aktiven Beteiligung der Innovationsschule, die veranschaulichen sollen, wie online zur Verfügung stehende Materialien effektiv in Stundenbilder integriert werden können.
Die Erklärung von Bratislava!
Die Erklärung von Bratislava (Bratislava Declaration) ist der zentrale Output der eSkills-High-Level-Conference. In dieser Erklärung stimmen alle Schlüssel-Stakeholder überein, dass die digitalen Kompetenzen der Jugend gestärkt werden müssen, damit Europa als Zentrum der Innovation nicht den Anschluss verliert. Im Wesentlichen umfasst die Erklärung acht Punkte, auf die sich die Schlüssel-Stakeholder, die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten geeinigt haben. Jene Maßnahmen sollen dazu führen, dass der Skills-Gap (Anm. d. Red. die Diskrepanz zwischen qualifizierten Arbeitskräften und dem Bedarf qualifizierter Arbeitskräfte) zunehmend geschlossen wird.
Fazit: Noch ein langer Weg zu gehen!
Einerseits soll die Mobilität der Arbeitskräfte in Europa gestärkt werden, andererseits sollten mehr Frauen für die IT begeistert werden. ENIS Austria und die Innovationsschule unterstützen aktiv die Erklärung von Bratislava. Denn der Bedarf, weiterhin bewusstseinssteigernd zu wirken, bleibt bestehen. Aber die Europäische Kommission wird auch in Zukunft Geldmittel in die Hand nehmen müssen, um das genannte Ziel zu erreichen. ENIS und die Innovationsschule werden auch weiterhin mit aller Kraft diesbezügliche Initiativen unterstützen …