Toleranz und Vielfalt gefordert!

Regenbogen
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Geht es noch deutlicher? Während Bundeskanzler Christian Kern im Jahr 2016 angekommen ist, spricht der aufmüpfige Schulbub eine ewig gestrige Klientel an. Während Christian Kern auf der Regenbogenparade gesellschaftliche Haltungen einnimmt, die heutzutage eigentlich Common Sense sein sollten, meint Sebastian Kurz seine Liebe zu Jesus mitteilen zu müssen. Aber was sagt das über unsere Gesellschaft aus und welcher Bildungsauftrag ergibt sich daraus?

Der selbstbestimmte Way of Life!

Es stimmt mich nachdenklich, dass ich mir im Jahr 2016 darüber Gedanken machen muss, ob jedes Mitglied der Gesellschaft die gleichen Rechte und Möglichkeiten hat. Die Pflichten sind ja für alle gleich. In welchen Partnerschaften Menschen miteinander leben wollen, ist wirklich deren eigene Entscheidung. Wenn Menschen heiraten wollen, sollen sie es tun. Ich glaube, es schränkt das Leben eines anderen - vorrangig konservativen - Menschen in keiner Weise ein oder trübt ihr/sein Glück. Auch bei der Frage der Adoption von Kindern gibt es ein paar Aspekte zu bedenken: Wie viele Kinder gibt es, die kein Zuhause haben, Gewaltopfer sind oder in zerrütteten Haushalten leben? Möchte mir tatsächlich jemand erklären, deren Eltern wären qualifizierter als ein gleichgeschlechtliches Paar, das sich seit Jahren Kinder wünscht? Außerdem gibt es bereits jetzt Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Wenn sich ihre biologischen Eltern scheiden lassen und zumindest ein Elternteil fortan in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt.

Es gibt keine Mehrheit dafür?!

Ein Befund stimmt mich besonders nachdenklich: Im österreichischen Parlament gibt es noch immer keine Mehrheit für eine endgültige Gleichstellung aller Lebensmodelle. Egal, ob es an der altmodischen Haltung des Koalitionspartners der SPÖ oder an rechtskonservativen Strömungen liegt. Das 21. Jahrhundert scheint noch nicht Einzug gehalten zu haben. Nachdem der Nationalrat ein demokratisches Abbild unserer Gesellschaft ist, wird deutlich, welch langen Weg wir noch zu gehen haben. Offenbar bedarf es noch etwas Zeit und einer aufgeklärteren Gesellschaft im Sinne Immanuel Kants.

Fazit: Bildungsauftrag: Liberal leben?

„Ich möchte in einem Land leben, wo jeder die Freiheit hat, seinen Way of Life selbst zu wählen!“ Mit diesen Worten trifft Christian Kern den Nagel auf dem Kopf. Es geht um Freiheit. Es geht um die Freiheit des Individuums und es geht um die Vielfalt einer Gesellschaft, denn sie ist der Motor der Bewegung, der Entwicklung und der Produktivität. Die Erziehung und Bildung der Menschen muss immer wieder bewusst machen, dass jeder Mensch gleich an unteilbaren Rechten geboren ist. Unseren Schüler/-innen sollten wir vermitteln, dass Toleranz nicht bedeutet, Vielfalt zuzulassen, sondern zu fordern (Anm. d. Red.: Dem aufmüpfigen Schulbub scheint das nicht klar zu sein). Dann käme vielleicht auch unsere Gesellschaft annähernd geschlossen im 21. Jahrhundert an …