Die Anwendungsfelder sind vielfach, der Effekt hat ein gewisses „Wow“. Wenn Augmented Reality angewandt wird, wird z.B. ein einfaches Blatt Papier zu einem dreidimensionalen (Lern)Erlebnis. Aber was ist Augmented Reality eigentlich genau und welche Anwendungsfelder lassen sich damit erschließen? Ein kurzer Abriss:
1. Was ist das?
Augmented Reality bedeutet erweiterte Realität. Während Virtual Reality eine Realität zur Gänze simuliert, reichert Augmented Reality das vorhandene Umfeld mit bestimmten Features an. Dinosaurier können plötzlich im Klassenraum stehen, geschichtliche Ereignisse wieder durchlebt, die Aerodynamik an einem Auto erklärt oder das TV-Programm „belebt“ werden. Es funktioniert ganz einfach: Zuerst wird eine Augmented Reality App herunter geladen (Tablet oder Smartphone eignen sich dafür) und ein Blatt Papier erfasst. Dieses ist mit einem entsprechenden Link versehen, der den Inhalt zum Leben erwecken soll. Ein wunderbarer Einsatzzweck wird beim Möbelhaus IKEA demonstriert: Wer kennt das denn nicht? Eine neue Couch soll her, aber es fällt den Käufer/-innen schwer, sich diese in ihrem Wohnzimmer vorzustellen. Augmented Reality löst dieses Dilemma, indem das Möbelstück in unser Wohnzimmer simuliert wird (siehe nachfolgendes Video).
2. Einsatz in der Schule sinnvoll?
Diese Frage sollte eigentlich keine Frage sein, sondern als Feststellung formuliert werden. Wenn es darum geht, zweidimensionale Inhalte zum Zweck der besseren Veranschaulichung dreidimensional darzustellen, ist Augmented Reality höchst sinnvoll. Die meisten Schüler/-innen haben ein Smartphone und/oder ein Tablet zur Verfügung. Dieses wird nun dafür verwendet, mehr von der Realität abzubilden, als wir konventionell sehen. Spontan fallen mir physikalische Berechnungen ballistischer Körper, anatomische Darstellungen bestimmter Körperregionen, Differenzialgleichungen in der Mathematik oder die plastische Darstellung der chemischen Elemente des Periodensystems ein. Aber in Wahrheit kann der gesamte Raum mit den Tablets erweitert werden: Geschichtliche Schlachten, Dinosaurier im Klassenzimmer oder (für die Freizeit) ein schnelles Ballspiel auf dem Tisch.
Namhafte Hersteller setzen bereits auf Augmented Reality im Consumer-Bereich. Das vielleicht prominenteste Beispiel ist das Google Glass. Eine Brille, die es ermöglicht, relevante Informationen zum Gesehenen in Echtzeit einzublenden und festzuhalten. Aus Gründen des Datenschutzes ist diese Brille bei uns noch nicht verbreitet. Aber sollten die Fragen des Datenschutzes technisch einwandfrei gelöst werden, stünde einem Einsatz nichts im Wege.
Fazit: Neue Technologien machen Neues erlebbar!
Spielereien wie das Google Glass haben vermutlich noch ein beschränktes Marktpotenzial. Die Anwendung der Augmented Reality über das Tablet oder das Smartphone ist hingegen Alltag. Besonders im schulischen Bereich werden neue Technologien damit zu wertvollen Werkzeugen der plastischen Darstellung - die Anwendungsfelder wurden zuvor exemplarisch dargestellt. Natürlich werden Skeptiker/-innen meinen, dass die eigene Vorstellungskraft mit derartigen Technologien eingeschränkt wird. Aber ich sehe das anders! Es wäre vermutlich nicht lange zukunftsfähig, neue Technologien wie alte einzusetzen!
Ein Beispiel: Natürlich werden Bücher schrittweise über die nächsten Jahre durch neue Medien im Unterricht ersetzt. Verlernen wir deshalb das Lesen? Das Tablet oder das Smartphone bieten weit mehr Möglichkeiten. Wieso sollten wir diese Geräte wie die klassischen Atlanten, Nachschlagewerke oder Notizbücher verwenden? Wenn wir mit diesen Geräten „mehr“ sehen können, sollten wir diese Möglichkeiten auch nützen. Ich denke auch an Schüler/-innen mit besonderen Bedürfnissen, die bereits jetzt ein erweitertes Lernerlebnis dank neuer Technologien haben. Augmented Reality mit diesen Geräten ist vermutlich nur der erste, aber wichtige Schritt und die Schule darf diese Entwicklung nicht verpassen. Wenn ich beobachte, dass mittlerweile namhafte Autohersteller mit Augmented Reality Funktionen im Rückspiegel experimentieren, ist klar, wohin die Reise gehen wird. Bis dahin, einfach selbst ausprobieren. Abhängig vom Betriebssystem der Wahl, gibt es viele Anbieter/-innen …
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