Wie kooperieren Schüler/-innen eines Gymnasiums mit jenen einer Volksschule? Zwei Projekte zwischen dem BG/BRG Klosterneuburg und der Volksschule Kierling könnten im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen. Unter dem Einsatz von Tablets wird im ersten Projekt ein Themengebiet erarbeitet, im zweiten Projekt ein Experiment durchgeführt. In beiden Fällen geht es um freundschaftliche Zusammenarbeit. Und es funktioniert!
Wie bereits beim Mathematikschulbuch des iKON-Verlags werden QR-Codes mit einem Tablet erfasst, nur dieses Mal im Biologieunterricht. Die Gymnasialschüler/-innen testen die Funktionsweise der Übungen, sodass alles funktioniert. Hier bilden sich automatisch Kleingruppen, die kleinere technische Herausforderungen selbstständig lösen. Geplant ist immer, dass eine 30-minütige Zusammenarbeit in Gruppen bestehend aus Schüler/-innen der Volksschule und des Gymnasiums stattfindet. Gemeinsam wird danach eine Übung durchlaufen. Nach Abschluss dieser treten die Gruppen gegeneinander in einem Kahoot-Quiz an. Nachdem das Siegerteam prämiert wird, ist die Motivation dementsprechend groß. Der Lernerfolg wird durch die Lehrkraft evaluiert und die Beantwortung der Quiz-Fragen sind ein Teil der Mitarbeit.
Das zweite Projekt umfasst eine Zusammenarbeit zum Stoffgebiet der elektrischen Ladung. Hier zeigen die Älteren den Jüngeren in einem Experiment, wie sich elektrische Ladung verhält. Es werden elektrische Leiter aus Personengruppen gebildet, die mittels eines Bandgenerators eine Neonröhre zum Leuchten bringen. Dabei wird der Bandgenerator eingeschaltet, eine Schülerin berührt diesen und bildet mit ihren Kolleg/-innen eine Menschenkette. Jene Person, die am Ende der Kette steht, hält eine Neonröhre in der Hand und bringt diese zum Leuchten. Auch wird der Unterschied in der Wirkungsweise gezeigt, wenn eine Person in der Kette keine Gummischuhe trägt.
Von Berührungsängsten zwischen den Schüler/-innen war nichts zu merken. Im Gegenteil! Sie vermitteln den Stoff sehr gerne und tauschen Erfahrungen aus. Sozial gesehen ist eine thematische Zusammenarbeit zwischen älteren und jüngeren Schüler/-innen höchst sinnvoll. Es wird nicht nur gelernt, aufeinander einzugehen. Auch muss der Stoff zwischen den Schüler/-innen erklärt und vermittelt werden, was zu einem besseren Verständnis führt. Wird dadurch schneller gelernt? Nein! Aber der Lernprozess wird effektiver, nachdem der Stoff länger behalten wird. Die sozialen Kompetenzen werden geschult und die Jüngeren verlieren ihre Ängste vor den Älteren, neuen Schulsystemen und abstrakt klingenden Stoffgebieten. Auch die Kooperation zwischen den Lehrer/-innen beider Schulen wird gestärkt. Hoffentlich macht diese Art der Zusammenarbeit Schule! Profitieren würden alle Beteiligten …
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