Im November 2015 hat die österreichische Bundesregierung die lang erwartete Bildungsreform vorgestellt und bereits damals wurde auf der Innovationsschule ein diesbezüglicher Artikel veröffentlicht. Ein potentielles Problem in der Umsetzung, das ich gesehen habe, dürfte nun eines geworden sein. Die Bildungsdirektionen, ein Kompromiss mit den Bundesländern nachdem die Landesschulräte abgeschafft werden sollen, scheinen der Zankapfel zu sein.
Thematisch darauf einzugehen, führt am Ziel vorbei. Am Ziel einer politischen Debatte, am Ziel einer effektiven Bildungsreform. Es wurde vergessen, worum es tatsächlich geht, nämlich um die Steigerung der Bildungsqualität für die SchülerInnen. Ihnen ist egal, ob sie einer Bildungsdirektion unterstehen, ob auf dem Türschild der Schule „Gesamtschule“, „Neue Mittelschule“, „AHS oder „BHS“ steht oder, von wem die LehrerInnen schlussendlich bezahlt werden. Sie bemerken nur, dass sie immer mehr im Unterricht lernen müssen, mehr Nachhilfe in Anspruch nehmen und weniger Zeit haben. Sie bemerken auch, dass sie in ein System gepresst werden, das von Erwachsenen im Kaiserreich und für die industrielle Revolution erdacht wurde und mit den pädagogischen Herausforderungen der heutigen Zeit wenig zu tun hat. Vielleicht bemerken ein paar auch, dass die Erziehung in der Schule den Zweck der Aufrechterhaltung unserer Systeme hat, nicht das Hinterfragen des Status quo.
Wenn also von geplanten und gescheiterten Allianzen zwischen den Parteien zu hören ist, handelt es sich bestenfalls um eine Ablenkungsstrategie. Das Ziel haben wir längst aus den Augen verloren und das Ergebnis bekommt die Politik serviert: Immer mehr junge Menschen wenden sich unzufrieden von der Politik ab, haben keine Arbeit und glauben nicht mehr an eine Pension. Das Problem mit den Flüchtlingsströmen verstärkt nur ein anderes: Wir haben ein Zukunftsproblem …