Wieso soll ich Verpackung sparen, wenn alle anderen unreflektiert kaufen? Wieso sollte ich etwa weniger mit meinem Auto fahren, wenn das Verkehrsaufkommen jährlich zunimmt? Wieso sollte ich etwa biologische und regionale Produkte kaufen, wenn das andere nicht tun? Mit anderen Worten: Warum sollte auch nur eine/r einen Finger krümmen, wenn alle anderen tatenlos zusehen? Solche Argumente sind bekannt. Ein Fernseh-Bericht der letzten Woche hat mich sehr nachdenklich gestimmt und lässt mich unsere so fortschrittliche Gesellschaft hinterfragen.
Im Jahr 2050 wird Plastikmüll verbreiteter als der Fischbestand in den Ozeanen der Welt sein. Aber was kann jede/r von uns tun? Fangen wir beim Wocheneinkauf an: Haben sie einmal gezählt, wie viele Güter von Verpackungsmaterial eingeschlossen sind? Nicht nur elektronische Geräte, sondern auch Süßigkeiten, Plastikflaschen, Lebensmittel, Joghurtbecher, Gemüseverpackungen, Obstsackerl, Einkaufstaschen und Shampoos finden sich in unserem Einkaufswagen wieder und tragen nicht gerade zur Reduktion des Plastikmülls bei. Für Joghurtbecher gibt es Glasalternativen, für Flaschen sowieso. Obstsackerl könnten mehrfach verwendet, Gemüse und Obst kann einzeln gekauft und über die Verwendung von Seife könnte nachgedacht werden.
Aber denken wirklich viele nach? Ein paar Menschen würden für den Beginn reichen. Wir beschweren uns, dass wir von zu vielen Verboten und Regeln bestimmt werden und plädieren für Eigenverantwortung. Doch wenn es an der Zeit wäre, hier Eigenverantwortung wahrzunehmen, reden wir uns auf unsere Mitmenschen aus. Dem fehlenden Bewusstsein kann mit Information begegnet werden, der eigenen Bequemlichkeit nur mit Engagement. Je mehr Müll wir hinterlassen, desto eher steigen wir hinein, wenn wir einen Schritt zurück machen müssen - individuell und als Gesellschaft. Eine bekannte Supermarktkette wirbt stetig mit dem Hausverstand. Vielleicht sollten wir unseren tatsächlich einmal gebrauchen …
Ihre pädagogischen Innovationen in bester Hand!