Heute ist es also soweit. Der Einkaufsstress, die betrieblichen Weihnachtsfeiern und das Punschtrinken enden heute in ihrem jährlichen Höhepunkt. Als ich in den vergangenen Wochen durch die Einkaufsstraßen gegangen bin, hatte ich nicht das Gefühl, der Geist von Weihnachten hätte auch nur irgendjemanden erfasst. Egal, wo man hinsieht, gestresste Gesichter und angriffslustige KundInnen in den Geschäften, die verzweifelt ein bestimmtes Stück suchen und ihre Geduld schon längst zwischen Bett und Badezimmer haben liegen lassen.
Nicht nur individuell gesehen, sondern auch gesellschaftspolitisch spielen sich einige Dinge ab: Die allgegenwärtige Terrorangst hat nun auch Mitteleuropa erreicht und die Flüchtlingsströme der letzten Monate haben viele Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung, der Interpretation von Menschenrecht und der Verteilungsgerechtigkeit aufgeworfen. Mutmaßliche Nutznießer sind Parteien des rechten oder selbsterklärt patriotischen Spektrums. Doch wem schaden diese Entwicklungen? Sicher nicht den Terroristen, die bewusst solche Ängste schüren wollen und paradoxerweise in „rechten“ Parteien ihr gesellschaftliches „Angstmacherwerkzeug“ gefunden haben. Vor allen Dingen schaden wir uns selbst. In den letzten Jahrzehnten ist Weihnachten sowieso einer zunehmenden Kommerzialisierung zum Opfer gefallen. Der Sinn hinter diesem Fest, erschließt sich für viele nicht mehr. Und das hat wenig mit Religiosität zu tun.
Ein Fest der Besinnung, Besinnung auf menschliche Werte, auf die verlorene Kunst des Nachdenken-Könnens, der Toleranz und der Dankbarkeit, sollte es wieder werden. Kinder sehen diesen Zauber noch und wir sehen ihn in ihren Augen. In so vielen Bereichen des Leben können wir diese kindlich unschuldige Haltung wieder einnehmen. Vielleicht auch nur einmal im Jahr und vielleicht gerade jetzt. Der Zauber sollte uns alle wieder mehr einholen …
Frohe Weihnachten Euch allen!!
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