Die European Petrochemical Association (EPCA) brachte einen tollen Film heraus, der zeigen sollte, in welchen Gebieten des täglichen Lebens Naturwissenschaft zur Anwendung kommt. Obgleich dieser Film sehr gut und leicht verständlich gemacht ist, die Sprache spielt dabei fast keine Rolle, stellen sich für mich gerade im Zusammenhang mit meinem Artikel 88 „Fossiles Wachstum vs. grüne Nachhaltigkeit“ ein paar Fragen: Natürlich sind viele Produkte unseres Alltags Erdöl-Derivate und die kostengünstige Herstellung dieser Produkte erfordert viel Know-How auf diesem Gebiet. Das ist auch er Grund, warum EPCA aktiv Nachwuchs sucht und Jobs auf diesem Gebiet gut bezahlt sind.
Andererseits habe ich die strukturelle Abhängigkeit von Erdöl als Basis unserer wachstumsgetriebenen Demokratie ausgemacht. Nachhaltige Veränderungen, gerade vor dem Hintergrund der in Paris ausgegebenen Klimaziele, können wirkungsvoll vermutlich nur außerhalb dieser Strukturen passieren. Aber was heißt das in diesem Fall? Die Promotion von Jobs im petrochemischen Sektor muss in der Schule an die Lehre der verantwortungsvollen Forschung gekoppelt sein. Den SchülerInnen sollte begreiflich gemacht werden, welche Nachwirkungen die Herstellung dieser Produkte hat. Wie sieht es mit der Energieeffizienz aus? Unter welchen sozialen Bedingungen und wo geschieht die Produktion? Wie ist es um den ökologischen Fußabdruck bestellt?
Ich verschließe mich nicht von Beginn an einer Produktgruppe (sonst dürfte ich auch die meisten Shampoos nicht mehr verwenden), einer Energieform oder Vorschlägen zur Verbesserung unseres Klimas! Schulen und SchülerInnen sollten das auch nicht, weder bei derartigen Themen, noch bei pädagogischen Innovationen. Aber die Kernaufgabe der Schulbildung ist die Formung kritischer Erwachsener und dieses Beispiel eignet sich hervorragend, um im Unterricht besprochen zu werden.
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