77. Bildungsfrühstück: 1.100 zerstörte Schulen! 

Bildungsfrühstück
© Axel Zahlut

Wir reden hier nicht über österreichische oder europäische Schulen. Wir sprechen hier über Schulen in einem Gebiet, dessen jüngere Bevölkerung die Schule als einzige Möglichkeit des sozialen Aufstiegs sieht. Wenn Armut und das Fehlen jeder Perspektive Menschen auf die Straße treibt und Gewalt in einem gesellschaftlichen Vakuum fruchtbaren Boden findet, sprechen wir von Nigeria - im konkreten Fall vom Norden des Landes. Alleine heuer zerstörte die Islamistengruppe Boko Haram laut Schätzungen der Vereinten Nationen (UNO) etwa 1.100 Schulen. 


Mehrere Millionen Menschen sind auf der Binnenflucht und mindestens 13.000 Menschen wurden ermordet. Als Europäer haben mich die Attentate von Paris am letzten Freitag sehr getroffen. Doch die Bewertung von Menschenleben in der öffentlichen Wahrnehmung ist auffällig. Zurecht sind wir von den Geschehnissen in Paris entsetzt, doch stellen sich für mich ein paar moralische Fragen: Wo war die Entrüstung als Menschen im Wochentakt im Mittelmeer ertrunken sind? Wo ist die Entrüstung, wenn im Irak ein Selbstmordattentäter dutzende Menschen mit in den Tod reißt? Wo bleibt unser Handeln, wenn Terroranschläge im Libanon passieren? Dass 1.100 Schulen zerstört und tausende Menschen ermordet wurden, ist ebenso ein frontaler Angriff auf Werte, die Europa zu repräsentieren vorgibt. 


Ich überlasse es jeder/m selbst, sich über diese Fragen den Kopf zu zerbrechen. Meiner raucht! Für mich repräsentiert die Schule immer noch jenen Ort der Selbstentwicklung und der Bildung. Das ist ihr zentraler Wert und der Grund, warum sich Menschen wie ich mit derart großem Eifer dafür engagieren. Und die Vermittlung von aufgeklärten Werten fernab jedes Extremismus ist heute vielleicht so notwendig wie schon lange nicht mehr - auch bei uns … 

 

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