Während der Scientix/eLearningConference hatte ich das Vergnügen, über das Scientix-Portal zu referieren. Hier werden alle (zumindest teilweise) öffentlich geförderten Projekte gesammelt und die Ressourcen sind auf einen Blick sichtbar. Findet man all diese Materialien in deutscher Sprache? Nein! Vieles wird auf Englisch gefunden, aber soweit sollten wir dann schon sein, dass Materialien auf Englisch gefunden werden können. Gerade LehrerInnen in naturwissenschaftlichen Zweigen beschweren sich, dass sie oft keine Materialien in ihrer Sprache finden.
Die SchülerInnen, die von diesen LehrerInnen gebildet werden, müssen sich in einer globalisierten Welt bewegen - multilingual! Sollten ihre LehrerInnen Ähnliches vorleben können? Vielleicht könnte man das erwarten. Die Europäische Kommission ist der Meinung, es gäbe genug Inhalte und wenn man im Netz stöbert, so findet man leicht über 500 000 Lernressourcen allein in Europa. Hier nichts zu finden, ist schwierig. Vielleicht können manche Inhalte nicht sofort gefunden werden, oder es bedarf einer fundierteren Recherche. Aber das „Sprachargument“ ist in unserer Welt nicht mehr zulässig!!
Jene LehrerInnen, die die Argumente der Zeitintensität und der Sprache anführen, sind oft jene, die stundenlang auf internationalen Urlaubsportalen nach Ferienwohnungen, Hotels und billigen Flügen suchen - multilingual und zeitintensiv. In der Freizeit können solche Herausforderungen angenommen werden, für den Unterricht unserer Kinder, unserer Zukunft nicht? Hier bedarf es den Druck „von unten“, der Eltern. Viele Eltern sehen nicht, welchen Herausforderungen die LehrerInnen gegenüber stehen. Hier bedarf es einer gezielteren Kommunikation. Andererseits muss auch von den LehrerInnen das Gefühl vermittelt werden, alles für unsere Kinder zu tun, und hier dürfte es haken. Solange Vergleiche, wie ich sie eben gebracht habe, auf fruchtbaren Boden treffen - berechtigt oder nicht - besteht hier Handlungsbedarf …