Gestern war es mir ein besonderes Vergnügen, tagsüber am Forschungsfest Wien neue Technologien und Trends, speziell für den Gebrauch im Unterricht, zu beobachten. Ein großes Dankeschön ergeht an dieser Stelle an „Digital City Wien“, die einen tollen Stand aufgebaut und speziell die Neugier der Kinder geweckt haben. Ich persönlich war zwischen einem Touchscreen von Samsung und einer interaktiven Tafel der Firma Promethean positioniert und durfte über die Projektergebnisse und -fortschritte in den Projekten eSkills4Jobs und Scientix2 berichten.
Während das Interesse diesbezüglich nicht wirklich vorhanden war, ist etwas Anderes passiert. In großer Menge stürmten Kinder verschiedener Altersstufen die beiden interaktiven Displays und zeichneten wild drauf los - fast alles davon war schöner gezeichnet, als ich es je hätte können. Innerhalb von nicht einmal 10 Minuten haben die jungen BesucherInnen die Funktionsweise der Technologie verinnerlicht und waren nur noch schwer davon zu trennen. Deren Eltern waren mindestens genauso begeistert und holten sich sehr viele Hintergrundinformationen ab. Auf die Frage, wie weit diese Technologie bereits in Schulen Einzug gehalten hätte, konnte ich nur auf den politischen Willen der Gemeinde, des Bezirks oder des Bundeslandes verweisen.
Nach einer Weile hat ein junges Mädchen folgendes auf die Tafel geschrieben: „Schule ist toll“! Fängt man SchülerInnen über Technologien ein, die sie ohnehin außerhalb der Schule verwenden, so erscheint Schule nicht mehr so abstrakt zu sein. Mehr noch: Es wird ihnen das Gefühl vermittelt, aktiv an der Gestaltung des Unterrichts beteiligt zu sein. Und ähnlich wie im Berufsleben, wo MitarbeiterInnen in demokratischen Strukturen zumindest ein wenig an Entscheidungen beteiligt sein wollen, verhält es sich mit SchülerInnen, wobei das Alter hier keine Rolle spielt. Daher ist der Schluss zulässig, dass neue Technologien keinem Selbstzweck folgen, sondern automatisch eine andere Pädagogik mit sich bringen …