Gestern wurde mir die Freude zu Teil, bei der Verleihung der Preise zum Samsung M-Learning Wettbewerb dabei zu sein. Im Audienzsaal des Bundesministeriums für Bildung und Frauen wurden in verschiedenen Kategorien innovative Apps, welche die Bildungslandschaft bereichern, prämiert. Gesponsert wurde der Wettbewerb von der Firma Samsung und die Jury wurde aus heimischen und internationalen ExpertInnen zusammengesetzt. Es gab neun GewinnerInnen von Sachpreisen, sowie drei GewinnerInnen, die für ihre Klasse eine gesamte Ausstattung der Samsung Smart School-Lösung gewonnen haben.
Von Beiträgen zum forschenden Lernen, über Apps zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen und Antimobbing-Initiativen, bis hin zu Lösungen, die eine Umkehr der pädagogischen Interaktion im Klassenraum unterstützen. Der Stoff wird vorab im Eigenstudium vorbereitet, mit den LehrerInnen im Unterricht vertieft. Eines hat sich während dieser Veranstaltung herauskristallisiert: Das Innovationspotenzial der LehrerInnen und SchülerInnen ist gewaltig und macht Mut für künftige Initiativen. Die Kehrseite der Medaille liegt aber auch auf der Hand: Derartige Initiativen können aktuell nur von Firmen eines Kalibers von Samsung, Apple oder Google kanalisiert werden. Öffentliche Einrichtungen, wie das Bildungsministerium, haben sich in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um Innovationen im Unterricht gegangen ist.
Der M-Learning Wettbewerb bedurfte einer finanzstarken Firma, innovativen LehrerInnen und ideenreichen SchülerInnen. Eine Initiative der öffentlichen Hand war hier nicht dabei, denn während innovative LehrerInnen bereits einige Schritte in Sachen Innovation weiter gegangen sind, diskutiert die österreichische Politik über eine längst überfällige Implementierung eines elektronischen Schulbuches - die Verwendung digitaler Ressourcen ist für die prämierten Projekte selbstverständlich - also des ersten Schritts. Doch die tatsächliche Ironie ist, dass das Ministerium eine Richtlinie ausgegeben hat, wonach Firmen keine Werbung jeglicher Art in Schulen machen dürfen (und umgekehrt), gleichzeitig hat unsere Bildungsministerin die Kooperation mit Samsung dezidiert gelobt. Inkonsequenz oder Pragmatismus! Wahrscheinlich beides! Aber die Initiativen machen Mut und der Innovationsgeist muss durch derartige Initiativen hochgehalten werden. LehrerInnen wollen zurecht anerkannt werden …