Heute beleuchte ich in „Was gibt’s wo?“ ein Portal, dessen Ursprungsidee neu war und in Zukunft vielleicht mehr forciert werden sollte. Die Rede ist von InGenious (http://www.ingenious-science.eu)! Dieses Projekt, das bereits leider beendet ist, zielte auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen industriellen Unternehmen und dem Bildungssektor, also Schulen, ab. Die Grundidee: Jedes Unternehmen verfügt über Ausbildungs- und Fortbildungsmaterialien und vielleicht ist einiges davon im Schulalltag verwendbar. Letztlich handelt es sich um Ressourcen, die von Großunternehmen wie Volvo, Telefonica, BASF, Wissensfabrik, Nokia, Philips, Shell oder Intel zur Verfügung gestellt und innerhalb von drei Jahren durch PilotlehrerInnen adaptiert wurden. Daher auch die sehr begrenzte Anzahl an Ressourcen.
Die Vorteile: Es handelt sich um tatsächlich in Schulen erprobte Materialien, die in naturwissenschaftlichen Fächern und der Mathematik eingesetzt wurden. Darüber hinaus sind auf der Website BotschafterInnen zu finden, die eine Kooperation zwischen der Industrie und Schulen in die Wege leiten können und ein Leitfaden, wie eine Schul-Industrie-Kooperation aussehen könnte. Dadurch sollen Schulen und/oder Unternehmen angeregt werden, die Kooperation zu suchen. Unter „Practices“ und „Practice-Gallery“ sind die Inhalte zu finden. Die Navigation ist nach einer kurzen Gewöhnungszeit logisch, aber in diesem Bereich gibt es Portale, die das viel besser umgesetzt haben.
Die Nachteile: Zunächst handelt es sich nur um Materialien, die für den naturwissenschaftlichen Unterricht relevant sind - so war die Ausrichtung des Projekts. Leider gibt es nur eine beschränkte Anzahl an Ressourcen, weshalb dieses Portal - in der Menge der Materialien - LRE oder Scientix nicht das Wasser reichen kann. Weiters bedarf es großer Kreativität der jeweiligen Lehrkraft, die Materialien in den Lehrplan zu integrieren. Wird aber der Weg der Integration in den Lehrplan gefunden, so sind die Ressourcen recht umfangreich und das Begleitmaterial beachtlich. Die Navigation auf dem Portal könnte logischer erfolgen, ist aber noch recht schlüssig. Die vielzitierte OpenID des European Schoolnets hilft, das Portal in seiner Gesamtheit zu nutzen.
Fazit: Als „Massenportal“ zur Suche bildungsrelevanter Inhalte ist InGenious nicht geeignet. Als punktuelle Spielerei motivierter LehrerInnen schon. Gibt es LehrerInnen, die Naturwissenschaft abwechslungsreicher unterrichten wollen, lohnt ein Blick jedenfalls. Besonders die Implementation mancher Inhalte ist sehr kreativ. Überhaupt könnte der Unterricht „kreativer“ sein …