36. Wo gibt's was? Der Wannabe?

ODS-Portal
Quelle: http://www.opendiscoveryspace.eu

In dieser Ausgabe von „Wo gibt’s was?“ befasste ich mich eingehend mit dem ODS-Portal (Open Discovery Space). Politisch ist dieses Portal als Schwesternportal zu Scientix positioniert und versucht eine sehr ähnliche Zielsetzung zu verfolgen, indem alle möglichen Inhalte auf einem Portal zu finden sind. Ist die Verantwortung für Scientix bei einer Organisation in Brüssel angesiedelt, hat ODS eine Organisation in Griechenland zu verantworten. Mit über 15 Millionen Euro ist dieses auch sehr gut finanziert und es kann der Eindruck gewonnen werden, dass mit diesem Budget ein BenützerInnen-freundliches Portal umgesetzt werden kann, das in seiner Übersichtlichkeit Scientix um nichts nachstehen soll. 


Aber der Reihe nach. In gewohnter Manier versuche ich nach meinem bewährten Muster meine Erfahrungen zu dokumentieren. 


Die Vorteile: Der größte Vorteil des ODS-Portals ist die Orientierung nach Zielgruppen. Gleich nach dem Einstieg über http://www.opendiscoveryspace.eu sind finden sich sechs Felder mit "Resources", "Communities", "Schools", "Teachers" und "ODS Academies". Natürlich ist dieses Portal auch in Französisch und Deutsch verfügbar. Das Design ist freundlich und vermutlich haben sich die Designer bei der Erstellung des Portals ihre Gedanken gemacht. Die Einbettung der Videos und Neuigkeiten ist sehr übersichtlich. Beiträge zum Portal können von registrierten BenützerInnen problemlos erfolgen.


Die Nachteile: Bis Ressourcen schnell und intuitiv gefunden werden, kann es seine Zeit dauern. Die intuitive Handhabe mit den Suchparametern, wie beim LRE-Portal oder Scientix, nach Fächern und Altersstufen ist vor allem für ErstbesucherInnen nicht existent. Auch die zur Verfügung stehenden Sprachen sind mit Englisch, Französisch und Deutsch zwar ausreichend, mit Scientix allerdings nicht vergleichbar. Auch die Tatsache, dass das ODS-Portal in Scientix integriert wird, zeigt die technischen Grenzen des Portals auf, obwohl diese offiziell nicht miteinander in Konkurrenz stehen. Weiters gibt es auch kein Übersetzungsservice, was die Praktikabilität der Ressourcen für LehrerInnen in vielen Ländern - darunter auch Österreich - einschränkt. 

 

Fazit: Die Benützung des ODS-Portals ist für politische EntscheidungsträgerInnen sehr brauchbar und vermutlich ist auch dort die Kernzielgruppe zu suchen. Für LehrerInnen ist es ein nettes Add-On zu anderen Portalen, aber leider nicht mehr, obwohl die Ressourcen-Vielfalt gewaltig ist. Die fehlende intuitive Handhabe schreckt viele BenutzerInnen schnell ab und gerade für LehrerInnen, die einem entsprechenden Zeitdruck ausgeliefert sind, daher weniger brauchbar. ODS sollte bestehende Portale übersichtlich miteinander verbinden und für LehrerInnen eine erhebliche Zeitersparnis einbringen. Ob dieses Ziel erreicht wurde, ist aber eher zweifelhaft …