„Wer in den Fußstapfen anderer wandelt, hinterlässt keine eigenen Spuren.“ (Wilhelm Busch)
Der Eurovision Songcontest hat in Österreich mehr Spuren als gewöhnlich hinterlassen. Vor allem Menschen, die die Toleranz und die Denkmuster einer Gesellschaft dehnen, scheinen sehr populär zu sein. Auch Rollkragen-tragende Firmenchefs von Computerfirmen wurden stets als Querdenker und in weiterer Folge als Visionäre bezeichnet. Sie sind QuerdenkerInnen der allerersten Güte. Diese Verbindung scheint etwas weit hergeholt, hat aber einen gemeinsamen Nenner: Menschen, die die aktuellen Grenzen der Gesellschaft dehnen und überschreiten. Viele von ihnen bleiben unbekannt, weil der Erfolg ihnen nicht Recht gab.
Was machen wir mit unseren Schülern? Im Kindergarten werden sie dazu erzogen, Zeitmuster zu befolgen, in der Schule ruhig zu sitzen und das Hinterfragen sein zu lassen und während der Matura sind „hoffentlich“ die meisten revolutionären und persönlichen Elemente derart verwaschen, dass spätestens an der Universität ein Ausbildungsweg gewählt wird, der sicherstellt, dass nicht zu oft „angeeckt“ wird und der Konformität Rechnung getragen wird. Schwimmen wir toten Fischen gleich im Fluss der gesellschaftlichen Ströme und werden so zu Desinteressierten Teilen der Gesellschaft, über die mit teilweise großer Unfähigkeit regiert wird und die dabei zugleich nicht fähig sind, die Unzufriedenheit in einem kohärenten Protest zu artikulieren.
Dabei ist die Prämisse ziemlich einleuchtend! Wollen wir Fische, die gegen den Strom schwimmen können, brauchen wir eine Schule, die das zulässt, LehrerInnen, die wir schätzen und einen Geist, der hinterfragt: die Qualität der Strukturen, Rahmen, Inhalte und der handelnden Personen. Wir können nicht alles gleich belassen und hoffen, dass die Schulen unseres Landes dabei auch QuerdenkerInnen hervorbringt, denen gesagt wurde, sie würden nicht passen …