Die Diskussion über verbesserte Prüfungsmodalitäten, die Zentralmatura und Fragen nach deren Sinn, stellen eine Diskussion über treffsichere Prüfungsformen in den Raum. In Beitrag #18 sprach ich von einem Prüfungskonzept, dem drei Säulen zugrunde liegen:
1: Kompetenzorientierung!
2: Die Beobachtung der individuellen Lernkurven der SchülerInnen als Ausgangspunkt der Bewertung!
3: Ein Assessment, das Langzeitprojekte der SchülerInnen ebenso wie Kollaborationen gleichermaßen berücksichtig.
Aber wie könnte eine Umsetzung in der Praxis aussehen, die eine Lösung nahe der SchülerInnen darstellt? Grundsätzlich beginnt die Umsetzung bei der Interpretation des Lehrplans, dessen Schwerpunkt nicht mehr auf die zu vermittelnden Inhalte und die Überprüfung selbiger gesetzt wird, sondern auf die zugrunde liegenden Kompetenzen. Konkret bedeutet das, dass der Lehrplan jedes Faches auf den Kopf gestellt, aber nicht neu geschrieben wird, zumal eine Reform auf diesem Gebiet, gerade in Österreich, mehrere Jahre benötigt und die zu vermittelnden Kompetenzen ohnehin bereits enthalten sind. In der Schulpraxis bedeutet das, die Lehrkraft stellt den SchülerInnen im Rahmen der Input Session (hier finden sie die Information dazu nochmals) eine Tagesaufgabe, die zu bewältigen ist.
Die erste Evaluierung des erlernten Stoffes mit Fokus auf Kompetenzorientierung, findet bereits am Ende des jeweiligen Schultags statt. In Form kleiner Umfragen, die leicht mit sogenannten Responsetechnologien (Smartphones werden hier zum Unterrichtsmittel, über welches die SchülerInnen Fragen beantworten können) über die Bühne laufen können. Die jeweiligen Ergebnisse können elektronisch abgespeichert und von der Lehrkraft zur Darstellung der individuellen Lernkurve des/der SchülerIn herangezogen werden. Diese Form der Testung hält die Aufmerksamkeit der SchülerInnen hoch und bildet die Grundlage für die Bewertung des individuellen Lernfortschritts, einer Säule des neuen Assessments. Der zweite Schritt folgt später, aber mehr dazu im nächsten Beitrag …