18. Probleme der aktuellen Leistungsbeurteilung!

Skizze der Leistungsbeurteilung
Copyright: Axel Zahlut

An diesem Thema führt bei jeder ernst gemeinten Bildungsdiskussion kein Weg vorbei. Die SchülerInnen beklagen die Dichte an Schularbeiten und Tests, Eltern die Überforderung mit der Materie in Zusammenhang mit der Organisation von Nachhilfestunden, die LehrerInnen die Terminflut und die Industrie, dass offenbar nicht mehr jene Kompetenzen überprüft werden, die heutzutage gefragt sind. Der Schluss liegt nahe, dass etwas mit der aktuellen Situation nicht stimmt. Besonders in Österreich können Reformen im Bildungssystem nicht ohne eine anvisierte Reform der Leistungsbeurteilungsverordnung diskutiert werden. Für die LehrerInnen ist entscheidend, wie der Prüfungsalltag gestaltet ist und welche Vorgaben hier zu erfüllen sind. 


Die Diskussion darf daher nicht mit einer Revolution des Lehrplans aufhören, sie muss weitergehen. In den Beiträgen zuvor habe ich einen Schulalltag skizziert, der fernab gewohnter Normen und innerhalb neu definierter Grenzen stattfinden könnte. Auch der zuvor festgehaltene Schwerpunkt auf Kompetenzen statt Inhalt läuft bereits in diese Richtung. Die „Innovationsschule“ hat den Anspruch der möglichst umfassenden Diskussion und daher werden die nächsten Einträge diesem Thema gewidmet. 


Grundsätzlich enthält die Formel für ein neues Assessment, meiner Vorstellung nach, drei Säulen! Prüfungsrichtlinien entlang der Kompetenzorientierung, Beobachtung der individuellen Lernkurven der SchülerInnen und ein Assessment, das Langzeitprojekte der SchülerInnen ebenso wie Kollaborationen gleichermaßen berücksichtig. Während einer EU-Projektbeteiligung brachten IndustrievertreterInnen einen interessanten Vorschlag vor: Sie waren für die Abschaffung der Noten, weil diese eine zu indifferente Aussage über die Leistungen der SchülerInnen treffen und den LehrerInnen oft als einziges Instrument der Motivation bleiben. Vielleicht geht es auch anders …