Bisher wurden die Prinzipien einer modernen Schule in diesem Blog behandelt, nun soll es ans Eingemachte gehen. Eine Schule, die bereits mehrmals als Inspiration gedient hat, die Freie Schule Anne-Sophie in Künzelsau (http://www.freie-schule-anne-sophie.de/fsas-kuenzelsau/startseite-kuenzelsau/), dient auch dieses Mal als Ausgangspunkt einer hoffentlich interessanten Diskussion. A priori soll nicht kopiert sondern erzählt werden, wie Schule dort neu gedacht wurde.
Die Schulstunden beginnen alle im sogenannten Input-Raum! Dort versammelt sich eine Lerngruppe von höchstens 12 SchülerInnen - ein Betreuungsverhältnis von 1:12 würde man in Österreich im Reich der Weihnachtsphantasien verorten - und die Lehrkraft gibt jedem/r SchülerIn Input und einen konkreten Arbeitsauftrag für den Tag, die Lerneinheit oder für das entsprechende Stoffgebiet. Die gesamte Session dauert nicht länger als 15 Minuten, also knapp über eine Minute pro Kopf und die Lerngruppe steht um einen ovalen Tisch versammelt. Studien zeigen, dass die Konzentrationsfähigkeit innerhalb von 15 Minuten stehend höher als sitzend ist.
Hier fängt der Schulalltag an. Wie genau in Folge das selbstgesteuerte Lernerlebnis funktioniert, wird in den nächsten Einträgen zum Thema gemacht. Nur so viel: die eben genannte Input-Session funktioniert nur, weil der darauf folgende Unterricht fundamental anders gestaltet ist. Das beschrieben Beispiel soll vermitteln, dass eine Schulstunde konzeptuell ganz außerhalb der gewohnten Grenzen stattfinden kann. Die Frage, die im Raum steht ist primär nicht, ob etwas ähnliches in Österreich möglich wäre, sondern, ob eine Diskussion fernab der gewohnten Grenzen hierzulande stattfinden kann. Dieser Blog hat jedenfalls dieses Ziel …